Wie hybride Finanzierungen soziale Innovationen vorantreiben

Impact Investing erlebt zwar immer stärkeren Zuspruch, doch reichen die Volumina noch lange nicht aus, um Sozialunternehmen in frühen Phasen bei ihrem Wachstum zu unterstützen. Wo liegen die Hindernisse und wie lassen sie sich lösen? Dr. Markus Freiburg im Interview mit der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Die jüngste Studie der Bertelsmann Stiftung liegt schon eine Weile zurück, doch der Kern der Botschaft ist unverändert: noch immer gibt es ein erhebliches Missverhältnis zwischen dem Kapitalbedarf frühphasiger Sozialunternehmen und dem Zufluss an Finanzierungsmitteln durch Impact Investoren. Woran liegt es eigentlich, dass der Appetit der Anleger an Unternehmen mit positiver gesellschaftlicher Wirkung im Kern ihrer Geschäftsmodelle noch immer hinter der Nachfrage zurückbleibt?

“Der Fokus vieler Investoren liegt auf einer hohen Rendite und einer gleichzeitig möglichst hohen sozialen Wirkung. Diese Anforderungen können aber nur wenige Unternehmen erfüllen. Während das Risikoprofil ähnlich aussieht wie bei klassischen Start-ups, müssen Anleger häufig mit einer niedrigeren finanziellen Rendite rechnen”, erläutert Markus Freiburg. Doch das ist noch nicht die ganze Geschichte. Viele Investoren interessieren sich vorwiegend für reifere Sozialunternehmen, die bereits Überschüsse erwirtschaften, oder monieren die fehlende Investitionsreife („Investment Readiness“) ihrer Kandidaten. Dies führt zu einer massiven strategischen Finanzierungslücke, die sich für Sozialunternehmer leicht zum „Tal des Todes“ ausweiten kann. Zu viel Kapitalbedarf für Philanthropen, zu kleine Volumina für institutionelle Sozialinvestoren, lautet das Dilemma. Doch wie sieht eine Lösung dafür aus?

The Hybrid Social Finance Promise (Ashoka/McKinsey)

Hybride Finanzierungslösungen

FASE baut bei der Transaktionsunterstützung für seine sozialunternehmerischen Mandanten vor allem auf hybride Finanzierungslösungen, die aus einer Kombination von philanthropischem Kapital und rückzahlbaren wirkungsorientierten Investitionen bestehen. Daneben wird am Aufbau eines Co-Investitionsfonds für Sozialunternehmen mit einem Zielvolumen von 20 Millionen Euro gearbeitet, bei dem Garantien der Europäischen Union das Risiko für die Investoren reduzieren sollen (sogenanntes “De-risking”). Aber auch weitere Ideen wie ein hybrider Investmentfonds liegen schon auf dem Tisch. Markus Freiburg ist optimistisch, dass diese Lösungen fruchten und dabei helfen werden, soziale Innovationen in Europa deutlich nach vorne zu bringen:

„Unser Ziel ist es, eine europaweite offene Pipeline finanzierungsreifer Sozialunternehmen aufzubauen. Zugleich wollen wir das Spektrum der möglichen Investoren erweitern und sind immer auf der Suche nach neuen interessierten Investoren, die Sozialunternehmen mit finanziellen Mitteln sowie ihrer Expertise oder ihrem Netzwerk unterstützen wollen.“

Zum kompletten Interview mit der FAS geht es hier.

Viele weitere spannende Informationen zum Thema „hybride Finanzierungen“:

Artikel, Studien und Blogs von und mit FASE unter https://fa-se.de/presse-links/

Ausführlichen Fallstudien über einige unserer erfolgreichen Sozialunternehmer und ihre hybriden Finanzierungstransaktionen:  https://fa-se.de/fallstudien/

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